Tipps für Tierfreunde

Noch nicht ganz flügge

Tv_Sonstige_Ente_hagele_610x350pxZurzeit fiept und tschiept es überall in Gärten und Parks – Jungvögel halten ihre Eltern mit lautstarken Forderungen nach Futter auf Trab. Nicht immer sitzt der Vogelnachwuchs dabei noch im Nest. Nestflüchter wie Enten, Eulen, Kiebitze oder Amseln verlassen ihren Brutplatz, bevor sie fliegen können. Sie sitzen im halbhohen Geäst oder auf dem Boden. Menschen halten diese vermeintlich verlassenen, noch nicht voll befiederten Jungtiere häufig für hilflos und wollen sie retten. Tatsächlich bleiben die Kleinen durch Standortlaute in Kontakt mit den Altvögeln, die sie weiterhin versorgen.

Wir raten, junge Wildvögel möglichst in Ruhe zu lassen und sie höchstens von Straßen oder ungeschützten Freiflächen in ein nahes Gebüsch in relative Sicherheit zu bringen. Wer ganz sicher gehen will, sollte die Jungtiere etwa ein bis zwei Stunden aus größerer Entfernung beobachten. Wenn dann immer noch Hilfe nötig scheint, rufen Sie am besten bei uns im Tierheim an. Gemeinsam mit erfahrenen Fachleuten und Tierärzten helfen wir gern und tiergerecht.


Guter Rutsch für Mensch und Tier

So kommen Haustiere gut durch die Silvesternacht

Viel Spaß für Menschen, ein wahres Horrorszenario für Tiere. Denn sie nehmen die Explosionen und den Brandgeruch des Silvesterfeuerwerks als existentielle Bedrohung wahr.

Blitz und Donner vor der Haustür – Silvester ist für Tiere kein Spaß
Blitz und Donner vor der Haustür – Silvester ist für Tiere kein Spaß

Der Tierschutzverein kennt das Problem. Vorsitzender Heinz Paula rät daher den Besitzern von Haustieren: „An Silvester sollte mindestens ein bekannter Mensch beim Tier in dessen vertrauter Umgebung bleiben. Außerdem helfen geschlossene Fenster und Rollläden, den Lärm und die Lichtblitze von draußen zu dämmen. Kleintiere und Vögel sollten die Nacht in ihren lichtdicht verhängten Käfigen an einem möglichst ruhigen Ort im Haus verbringen.“

Außergewöhnliche Aufmerksamkeit oder Trösten ist nicht hilfreich, das bestätigt ein bereits alarmiertes Tier nur in seiner Angst. Bewährt hat sich ruhiges, unaufgeregtes Verhalten. Damit signalisiert der Mensch seinem Haustier, dass im Grunde alles in Ordnung ist und keine Gefahr besteht.

Übrigens bleibt Gut Morhard, das Tierparadies des Tierschutzvereins im Süden von Königsbrunn, bis einschließlich 06.01.2016 geschlossen. Um die Tiere dort und im Tierheim Augsburg kümmern sich auch in der Silvesternacht die Fachkräfte vor Ort mit liebevoller Sorgfalt. (es)

© Erwin Lorenzen / pixelio.de


So sieht es ein Igel: Endlich Herbst!

IgelbabyStell dir vor, endlich ist deine Zeit – Traumwetter, die Tafel üppig gedeckt, reichlich bestes Baumaterial vorhanden, etliche interessante Artgenossen unterwegs –  Zeit für Ausflüge und Erkundungen. Aber dann: Zack, wirst du aufgehoben, verpackt, zum Tierarzt gebracht, in den Keller verfrachtet oder ins Tierheim abgegeben.

Nett gemeint, aber oft grundverkehrt. Insbesondere Jungigel, die derzeit vermehrt auch tagsüber anzutreffen sind, erkunden neugierig ihr Revier, fressen sich einen Winterspeck an und fühlen sich meist pudelwohl. Deshalb: Bitte in Ruhe lassen! Ein igelfreundlicher Garten hilft, Tiere sicher über den Winter zu bringen. Nur offensichtlich kranke oder verletzte Igel sollten in Obhut genommen werden. Igelfreunde können beim Tierarzt, beim BUND Naturschutz oder dem örtlichen Tierschutzverein um fachlichen Rat fragen.

Woran merke ich, dass ein Igel Hilfe braucht und was soll ich tun?

  • Igel läuft auf einer viel befahrenen Straße herum – an einem sicheren Ort wieder frei lassen
  • Verwaistes Igelbaby, das tagsüber außerhalb des Nests gefunden wird – zur nächsten Igelstation oder ins Tierheim, aber nur wenn das Tier persönlich abgegeben werden kann
  • Offensichtlich verletzte Igel – Tierarzt oder Tierklinik
  • Kranke, schwache Igel, die von Parasiten oder Eiern befallen sind, torkeln oder apathisch auf der Seite liegen, Igel, die sich nicht mehr einrollen – Igelstation, Tierarzt
  • Nach Wintereinbruch abgemagerte Tiere mit eingefallenen Flanken oder Dellen hinter den Ohren (Winter heißt tatsächlich geschlossene Schneedecke, gefrorener Boden) – Tierarzt, Tierheim